Verfasst von Prof. Dr. Soner DUMAN
Übersetzt von Emre Mert Er
Die Krankheit ist eine Prüfung für uns. Der Gläubige ist sich stets bewusst, dass sein Körper eine Gabe von Allah ist. Deshalb sorgt er sich mit hoher Sorgfalt um seine Gesundheit und nimmt dementsprechende Maßnahmen in Anspruch.
Momentan hören wir auf die Warnungen der Gesundheitsexperten und verbringen als Schutzmaßnahme unsere Zeit in unseren Häusern.
Gibt es einen Weg, diese Zeit zu Hause, ins positive zu verändern und es als gute Chance zu nutzen?
Ein bewusster Gläubiger kann aus jeder brenzligen Situation einen Ausweg finden und es zu seinen eigenen Gunsten wenden. Hat denn der Gesandte Allahs nicht folgendes gesagt?:
„Die Lage des Gläubigen ist wahrlich erstaunlich. Jeder Zustand ist gut für ihn und keinem anderen außer dem Mu'min wird dies zuteil. Trifft ihn etwas Erfreuliches und er dankt dafür, so ist es gut für ihn. Trifft ihn etwas Unerfreuliches und er zeigt sich darin standhaft (geduldig), so ist auch dies gut für ihn.“
Wenn wir während der Qurantäne-Tage folgende Punkte beachten und umsetzen, wird es uns gelingen, großen Nutzen daraus zu ziehen.
1. Lasst uns selbst zur Rechenschaft ziehen und über die möglichen Gründe nachdenken, warum wir vom Genuss, den wir aus gemeinschaftlichen Gottesdiensten empfanden, beraubt wurden.
Aufgrund der Korona-Krankheit, erleben wir heute Geschehnisse, welche in der islamischen Geschichte so noch nicht zu sehen waren. Zum ersten Mal kam es zum Stillstand, bezüglich des Tawaaf um die Kaaba. Die Umrah-Reisen wurden verboten. Allah weiß es am bestenvielleicht wird die Hadsch ebenfalls gekenzelt. In vielen Ländern wurde das wöchentliche Freitagsgebet, sowie das fünfmalige Gebet mit der Gemeinschaft, aus Vorsichtsmaßnahmen unterbunden. Vielleicht wird sogar, im kommenden Ramadan, das gemeinschaftliche Taraweeh-Gebet ausfallen.
Der Islam ist eine Religion, welche das Menschenleben achtet und schützt. Im Bezug darauf, sehen wir viele islamische Länder, die versuchen, geeignete und lösungsorientierte Schutzmaßnahmen anzuwenden. Dies ist gesundheitstechnische Seite der Medaille. Jedoch hat diese Angelegenheit auch eine spirituell-religiöse Seite.
Wir sollten als Teil der Ummah das Verständnis haben, dass die Gaben Allahs, mit unserer Dankbarkeit steigen und mit Undankbarkeit verloren gehen. Als Individuum und als kollektive Gemeinschaft, müssen wir uns stets die Frage stellen, durch welche unserer Versäumnisse, wir uns von unseren gemeinschaftlichen Gottesdiensten trennen mussten.
Vielleicht haben wir den wahren Wert dieser Rituale nicht genügend schätzen können. Es ist die Zeit gekommen, um all das noch einmal zu bedenken und unseren Herrn Allah mit Aufrichtigkeit zu bitten, diese Gaben erneut erlangen zu können.
2. Verstehen, warum wir auf dieser Welt existieren
Die Menschheit verfällt von Tag zu Tag immer mehr im Materialismus. Wir sind so beschäftigt mit weltlichen Angelegenheiten, sodass wir den Tod vergessen und im Abseits unserer existenziellen Zwecke leben. Der Korona-Virus hat uns die Realität des Todes wieder näher gebracht. Hoffentlich können wir aus den Todesfällen eine Lehre für uns selbst ziehen. Hoffentlich können wir begreifen, dass unser Aufenthalt auf dieser Welt, eine Prüfung auf Zeit ist.
3. Die Bedeutung der Familie und der eigenen vier Wände zu schätzen wissen
Viele Faktoren, wie Arbeit und unser soziales Umfeld, haben unsere Beziehung zu unseren Familienmitgliedern geschwächt. Lasst uns diese Tage zu Hause nutzen, um unsere familiären Beziehungen zu pflegen und zu stärken, sodass wir das Familienleben erneut wertschätzen können
4. Den Wert von Gesundheit und Sauberkeit begreifen
Unser geliebter Prophet berichtet uns, dass zwei Gaben nicht genügend wertgeschätzt werden. Eines dieser Gaben ist die Gesundheit. Der Korona-Virus lehrt uns den Wert von Gesundheit und leitet uns dazu, noch penibler auf unsere Sauberkeit zu achten.
Somit begreifen wir auch, welch enormen Wert unsere Religion auf Sauberkeit legt. So beginnen viele Fiqh-Bücher mit dem Hygiene-Kapitel. Die Säule des Islams, das Gebet, benötigt im Vorfeld, die tägliche körperliche Reinigung. Des weiteren muss die Kleidung und der Platz für das Gebet reingehalten werden. Wir sollten uns bewusst sein, dass all dies keine Erschwerung ist, sondern eine Gabe unseres Herrn.
5. Sich zur Rechenschaft ziehen
Der gläubige Muslim, sollte sich in diesen Tagen selbst zur Rechenschaft ziehen. Wäre er für eine Begegnung mit seinem Herrn bereit? Wie ist die Lage seines Glauben und was hat er an guten und schlechten Taten angesammelt? Er sollte seine Bindung an das weltliche reduzieren und seine spirituelle Seite in den Vordergrund stellen, um Allah näher zu kommen.
Wir bitten Allah um Hilfe und Gesundheit
Türkisch dieses Artikels: https://www.siyerinebi.com/tr/prof-dr-soner-duman/korona-gunlerini-hayra-donusturmek
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